Seit einigen Jahren ist die Vorvisualisierung in Hollywood standard. Hierzu werden gerne Echtzeittechnologien wie Unreal genutzt, da Anpassungen sofort und ohne Wartezeit möglich sind. Spätestens seit Star Wars – The Mandalorian ist auch das Thema Virtual Production in aller Munde. Dabei werden Filmsets in eine 360° LED – Panel Umgebung aufgebaut: Die Unreal Engine liefert die Erweiterung des physischen Sets. Das hat im Vergleich zu klassischen Aufnahmen vor einer grünen Leinwand (Greenscreen) den Vorteil, dass die selbst leuchtenden LEDs perfekte Reflektionen und eine natürliche Beleuchtung ermöglichen. Insbesondere im Automotive- Bereich können alle Reflektionen direkt mit der Kamera abgefilmt werden, was große Zeitersparnisse in der Postproduktion und eine insgesamt realistischere Anmutung im Bild ermöglicht.

Wir sind uns sicher: Jede Branche kann vom Einsatz der Echtzeitdarstellung profitieren. Das Team von Unreal Stuttgart konnte bereits Projekte in den Bereichen Architektur, Automobil, Medizintechnik, e-Mobility, Sport, Gamification, Museen und Messen sowie virtuelle Events umsetzen.

Das Metahuman Toolkit wurde entwickelt um erstaunlich realistische, virtuelle Charaktere zu erschaffen. Diese können animiert zum Beispiel als Markenbotschafter auftreten oder für hochwertiges Storytelling verwendet werden. Das Besondere daran: Die „uncanny valley“, die einen virtuellen Charakter häufig als komisch robotisch wirken lässt, scheint mit dieser neuen Technologie überwunden zu sein. Resultierende Charaktere lassen sich kombiniert mit einer künstlichen Intelligenz (AI) übrigens großartig als Empfangsdame oder virtueller Assistent einsetzen.

Auf diese Frage hin kann man eigentlich nur mit einer Gegenfrage antworten: Wenn Du ein Auto kaufst, hast Du die Wahl zwischen Smart und Lamborghini – welche Klasse darf es sein? Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass die meisten Projekte durchschnittlich im mittleren fünfstelligen Bereich oder höher liegen: Projekte mit kultureller oder sozialer Ausrichtung oder sehr kleinem Umfang haben aber natürlich auch Ausreißer nach unten.

Eine der Neuerungen bei Unreal ist das Entwickeln mit so genannten Blueprints: Logikverknüpfungen, die dem Entwickler das visuelle Programmieren ermöglichen. Für kleinere Projekte lassen sich Logikzusammenhänge so sehr schnell und effizient entwickeln, und der Endnutzer vernimmt keinen Unterschied zu „klassisch“ geschriebenem Programmcode. Komplexere Anwendungen, oder Anwendungen die eine extrem hohe Optimierung benötigen (z.B. in-car Entertainment-Anwendungen) werden traditionell in C++ entwickelt, da der Overhead im Programmcode hier kleiner gehalten werden kann.

Die entwickelten Lösungen sind auf allen Geräten lauffähig: Egal ob am Desktop PC, Windows, Mac oder auch Mobilgeräten wie Smartphones und Tablets (Android und iOS Apps). Dabei muss jedoch für jede Bildschirmgröße ein passendes UI/UX Design entwickelt werden um die Usability für den Endnutzer sicher zu stellen. Auf älteren Geräten kann durch eine Technologie namens Pixel Streaming der 3D-Inhalt auf einem Server in der Cloud berechnet und dann als interaktiver Videostream am Gerät betrachtet werden.

Wir würden das Metaversum als eine virtuelle Welt bezeichnen, in der man sich treffen, austauschen und kollaborativ an Themen arbeiten oder fantastisches erleben kann. Unreal gilt als die Technologie, die das Metaversum möglich macht – Spiele wie „Fortnite“ sind schon längst weitaus mehr als reine Games, durch Events wie virtuelle Pop- oder Rockkonzerte trifft man dort Freunde und erlebt virtuelle Erlebnisse.

Die Grundlage für alles, was entsteht, ist eine ausführliche Kreationsphase, in der konzeptionell und gestalterisch durch Concept Art und nutzerzentrierte Konzeption Problemlösungen entwickelt werden. Die 3D-Inhalte können entweder speziell für das Projekt modelliert und texturiert werden – was eine sehr individuelle optische Darstellung ermöglicht – oder es können aus Datenbanken Inhalte erworben werden, wie zum Beispiel dem Unreal Marketplace. 3D Artists, Designer und Kreativdirektoren setzen dann in Softwares wie Blender die visuellen Inhalte um.

Im Raum Stuttgart bieten drei Hochschulen mit jeweils leicht verschiedenen Ausrichtungen ein Studium an, welches auch die Arbeit mit der Unreal Engine beinhaltet. Die Hochschule der Medien (HdM) in Vaihingen fährt einen eher technisch orientierten Ansatz und bietet durch das hauseigene Games Lab vielseitige Ressourcen für Studierende. Die Macromedia Hochschule bietet mit dem Studiengang Gamedesign ein weit gefächertes Studium zu dem Themenbereich Echtzeitanwendungen und Gamification an. Und – wer sich am liebsten von der kreativen und inhaltlichen Seite an die Themen annähert ist sicherlich am besten an der Filmakademie in Ludwigsburg aufgehoben, die zu den weltweit führenden Hochschulen im Bereich Animation, Entertainment und Medien gehört.

Bei unseren Meetups steht das Networking im Vordergrund. Deshalb gibt es nur eine kurze Präsentation zu Beginn des Meetups (jede/r Interessierte kann Themen für eine Präsentation einreichen und präsentieren). Meist werden Case Studies oder spezifische mit Unreal gemachte Entwicklungen vorgestellt. Danach gibt es gemütliche Gespräche bei Essen und Getränken.